20.7.06

Schattenseiten

Gestern hatte ich mal weider ein Erlebnis, das wieder einmal die Schattenseiten aufzeigt, die im horizontalen Gewerbe genauso gibt wie in jedem anderen Job.

Ein Kunde hatte einen Hausbesuch mit mir vereinbart, ca. 25 km außerhalb meines Wohnortes. Wir hatten 2 Stunden zu einem Festpreis ausgemacht. Zuvor hatte der Kunde bereits zwei Termine abgesagt, nun sollte es jedoch zur Umsetzung kommen. Wir hatten vorher noch ein paar Mal hin und her gemailt. Bereits aufgrund der Mails beschlich mich ein Gefühl, daß dies wohl ein nicht ganz einfacher Mensch sei, der da meine Dienste in Anspruch nehmen wollte. Im Nachhinein bestätigte sich wie so oft, daß ich besser auf meine Gefühle achten und ihnen folgen sollte.

Ich fuhr zur verabredeten Zeit zu dem Kunden hin. Wir setzten uns zunächst ins Wohnzimmer und er bot mir ein Glas Wasser an. Dann fing er mit mir an zu diskutieren. Wir hätten einen bestimmten Betrag für Fahrtkosten ausgemacht.Diesen würde er mir selbstvertändlich zahlen. Aber ich sei nicht sein Fall und er wolle vom Vertrag zurücktreten. Ich wies ihn auf die gesetzliche Lage hin und daß ich Verdienstausfall habe, da ich Fragen anderer Kunden für diesen Zeitpunkt wegen ihm abgesagt habe. Es wurde eine unendliche Diskussion und wir schlossen einen Kompromiss, den ich jedoch sehr unbefriedigend fand. Ich riet ihm, künftig in ein Laufhaus zu gehen. Dort könne er sich die Damen aussuchen und wenn ihm keine gefällt, ohne zu zahlen wieder gehen.

Es ist mir klar, daß wenn ich einem Kunden nicht gefalle, die ursprüngliche Vereinbarung modifiziert werden sollte. Aber nur Fahrgeld, ohne Aufwandentschädigung (45 Minuten Fahrt hin, 45 Minuten Fahrt zurück) empfinde ich als sehr frech.

Nun, ich buche diese Erfahrung auf das Konto "Lebenserfahrung" und als weiteren Hinweis, künftig doch mehr auf meine Gefühle zu achten.