16.9.06

Vertrautheit


Ich habe es ja im vorangegangen Posting erwähnt. Heute hatte ich ein schönes Date mit einem Kunden, den ich bereits schon eimal besucht habe.

Dabei ist mir wieder einmal aufgefallen, wie schnell eine gewisse Vertrautheit entstehen kann, wenn man sich schon einmal miteinander vergnügt hat. Es ist einfach ein schönes Gefühl zu jemandem zu kommen, den ich bereits kenne Es entsteht schneller eine gewisse Vertrautheit und der Sex ist selbstverständlicher.

In diesem speziellen Fall heute war nicht nur der Sex geil, sondern es war auch schön, daß wir uns hinterher noch lange unterhalten haben. Er hatte sehr differenzierte Ansichten zum Thema Paysex. Auch wenn es vielleicht keine typisch männliche Sicht war, so war es für mich natürlich spannend, seine Meinung zu hören.
Hatte gestern ein Telefonerlebnis, bei dem der "Held" unfreiwillig zum Komiker wurde.

Es war ein Kunde, der bereits mehrfach bei mir angerufen hatte, um ein Date auszumachen. Dass es nicht klappte, lag nicht an ihm, sondern an wenig Zeit bei mir. Gestern abend aber sollte so weit sein. Wir hatten, wie gesagt im Vorfeld öfters telefoniert und ich habe ihm ausführlich meinen Service erklärt.

Er rief auch gestern mehrfach an und schickte mir mehrere SMS. Was mein Misstrauen auf den Plan rief. Eine solche Penetranz zeichnet oft (nicht immer) Fakes aus. Mein Unbehagen stieg, als er mir schrieb, was er sich von mir wünschte. Dabei waren Praktiken, die ich ausdrücklilch ablehnte. In seiner letzten SMS behauptete er, er sei Frauenarzt und würde mich umsonst behandeln. Daraufhin beschloss ich, auf mein Bauchgefühl zu hören und das Date abzusagen. Gedacht, getan. Ich rief ihn an, um ihm meine Entscheidung mitzuteilen. Wortlos legte er auf, um kurze Zeit später wieder anzurufen. Er wollte mich überreden, doch noch zu ihm zu kommen, er wolle mich auch nur lecken. Als ich bei meiner Entscheidung blieb schleuderte er mir wütend "Hure" durchs Telefon entgegen.

Da mußte ich einfach lachen. Er dachte sicher, eine unheimliche Beleidigung ausgestoßen zu haben. Aber einer Hure entgegenzuschleudern daß sie das ist, was sie ist, das hat doch was Komisches. Auch wenn es genaugenommen traurig ist daß Menschen immer noch meinen, mit dem Wort Hure eine Frau beleidigen zu müssen. Aber in diesem Kontext überwog dann für mich doch die Komik der Situation.

Wenig später kam dann noch eine SMS, daß er mir 500 € bezahlen wollte. Nun gut. Träum weiter. Ich bin froh, daß ich nicht zu ihm gefahren bin.

Dafür hatte ich heute mittag ein sehr nettes Date mit einem Mann, den ich schon einmal verwöhnt habe. Und der eine sehr differenzierte und nüchterne Meinung zum Thema "Hure" hatte. Es hat nicht nur Spaß gemacht, mit ihm Sex zu genießen, sondern auch, mit ihm zu diskutieren.

7.9.06

Zweifel

Vorgestern hatte ich ein Erlebnis, das ich immer noch nicht richtig einordnen kann.

Montag abend rief spät ein Kunde an und wollte noch einen Hausbesuch haben. Ich hatte einen anstrengenden Tag in meinem Hauptjob hinter mir und war schlagkaputt. Deshalb sagte ich ihm, daß ich heute nicht mehr kommen würde. Wir verabredeten dann ein Date für MIttwoch.

Dienstag morgen erhielt ich von dem selben Kunden eine SMS, daß es Mittwoch nicht klappen würde, ob ich Dienstag abend kommen könne. Ich sagte zu und war zu der verabredeten Zeit bei ihm zuhause. Er öffnete, sagte jedoch, er sei gerade nach Hause gekommen und brauche noch 10 Minuten. Ob ich in 10 Minuten wiederkommen könne. Verblüfft sagte ich ja und wartete in meinem Auto. Ich überlegte, ob ich nicht gleich fahren soll, denn ich fand das Verhalten schon recht unverschämt. Er hätte mich ja zumindest reinbittenen können. Ich nahm mir vor, diese 10 Minuten in die gebuchte Stunde mit einzubeziehen (normalerweise bin ich nicht so kleinlich und überziehe oft die gebuchte Zeit ohne Aufpreis).

Nach 10 Minuten klingelte ich wieder. Nichts geschah. Mein Adrenallin schoß inzwischen in die Höhe. Ich klingelte noch mehrfach. Dann kündigte mein Handy eine SMS an. Der Kunde schrieb, er könne nicht, seine Mutter läge im Sterben. Ich schrieb zurück, daß aber dennoch Kosten fällig seien, die er zu bezahlen habe. Ich klingelte wieder, keine Reaktion. Dann rief ich ihn, inzwischen ziemlich wütend an und erklärte ihm, daß ich Fahrtkosten und -zeit investiert habe und nun schon seit 20 Minuten warten würde. Daher möchte ich ihn bitten, mich reizulassen und mir eine Aufwandentschädigung zu zahlen. Zu meiner großen Überraschung öffnete. Er erklärte, er habe gerade einen Anruf erhalten. Seine Mutter habe einen Autounfall gehabt. Seinem Vater sei nichts passiert aber seine Mutter läge im Krankenhaus und er müsse jetzt dort hin. Er wollte wissen, was ich verlange und ich nannte ihm die Hälfte meines Stundenlohns. Ich sagte ihm noch, daß es mir leid tue und ich seiner Mutter wünsche, daß sie es schafft.

Mich beschäftigt dieses Erlebnis noch heute. Einerseits war der Mann wirklich sichtlich aufgewühlt und ich schäme mich, ihm so kaltschnäuzig das Geld abverlangt zu haben. Andererseits bin ich schon oft von den Kunden unter den unmöglichsten Vorwänden veräppelt worden, daß ich nicht weiß. War er nur ein guter Schauspieler der sich nicht traute mir zu sagen, daß ich nicht sein Typ sei und hoffte, so um den vereinbarten Hurenlohn herumzukommen?

Ich bilde mir ein, nicht abgebrüht zu sein und meine Kunden nicht abzuzocken. Aber mein Verhalten gibt mir zu denken. Das Gewerbe scheint die Menschen zu verändern. Und nicht unbdingt zu ihrem Besten.

Violetta

4.9.06

noch nicht untergekommen

Gestern Abend hatte ich ein Erlebnis, das für mich bis jetzt in seiner Art einzigartig war.

Mich rief ein LKW Fahrer an und fragte, ob ich ihn noch am gleichen Abend in seinem LKW besuchen würde. Ich sagte zu. Er beschrieb mir seinen Standort, hinterließ Kennzeichen des LKW und seine Handynummer. Zwischendurch rief er noch zwei Mal an, um seinen Standort zu präzisieren. Desweiteren fragte er, ob ich ihn schnell zur Sparkasse fahren könne, weil er nicht genug Geld bei sich habe. So weit, so gut.

Als ich dort ankam, wurde mir schon etwas mulmig. Er stand etwas abseits der Hauptstraße am äußersten Ende einer Sackgasse, fast schon im Feld. Angesichts der Morde in Nordhessen und NRW, die durch einen inzwischen gefaßten LKW-Fahrer begangen sein sollen, wurde mir doch etwas mulmig.

Ich hielt etwas abseits und wartete.Der Kunde kam auf mich zu und meine Gesichtszüge entglitten schon leicht. Ein vielleicht 60-jähriger mit Bauch, kurzen Hosen und Netzunterhemd kam auf mich zu. Er beugte sich durchs offene Fenster und grinste mich mit einem Mund an, dem vorne fast alle Schneidezähne fehlten. Als er sich dann auf meinen Beifahrersitz bequem machte, schwoll mir eine Fahne aus Alkohol, Nikotin und Schweiß entgegen. Ich sagte ihm dann auf den Kopf zu, daß ich aufgrund seiner unangenehmen Ausdünstungen nicht vorhabe, ihn zu bedienen. Er schien recht fassungslos, daß ich ihn abwies, verlies aber anstandslos meinen Wagen, den ich dann erst einmal bis zur Autobahn querlüftete. Was denkt sich ein Mann nur dabei, so einer Hure gegenüberzutreten.
Bauch und zahnlos und Alter sind für sich genommen überhaupt kein Problem, wenn sie mit einer ansonsten gepflegten Erscheinung einhergingen. Aber das war einfach zu viel.

Bisher habe ich nur gute Erfahrungen mit LKW Fahrern gemacht. Es sind meist sehr nette Menschen, die sich über meinen Besuch freuen, vorher duschen (wie ich ja auch) und mich dann wohlduftend und freudig erregt empfangen. So was ist mir noch nicht untergekommen (ist er letztendlich ja dann auch nicht - untergekommen *fg).